Laubfrosch

Hyla arborea (LINNAEUS, 1758)

Der Laubfrosch gehört zu den bekanntetsten Amphibien in Mitteleuropa. Durch seine Färbung und sein Aussehen wird er vielfach als Sympathieträger für Naturschutzprojekte und in der Werbung eingesetzt. Gleichzeitig gehört er jedoch zu den am stärksten gefährdeten Amphibienarten in Mitteleuropa.

Laubfrosch

Der Laubfrosch gilt als der "König" unter den heimischen Amphibien. Foto Konrad Kürbis

Laubfrosch

Er muss noch groß werden... Foto: Konrad Kürbis

Laubfrosch

Die dunkle Kehle ist das charakteristische Merkmal des Männchens; Foto: Lutz Eger, Plothener Teichgebiet, Mai 2006

Laubfrosch
Adulte

Die Größe der Männchen und Weibchen reicht von 30 bis 45 mm. Die Oberseite ist meist blattgrün, bisweilen treten aber auch braune, graue, gelbliche oder gefleckte Exemplare auf. Die grüne Oberseite und die weißliche Unterseite sind durch eine schwarze, gegen das Grün gesäumte Linie getrennt, die an den Hüften eine Schleife bildet. Der Kopf ist gerundet und die Schnauze stark abfallend. Die Pupille ist waagerecht elliptisch. Das Trommelfell ist deutlich erkennbar. Die Enden der Finger und Zehen sind zu kleinen Haftscheiben erweitert. Sie erlauben dem Laubfrosch das Klettern auf Pflanzen und Bäumen. Laubfrösche sind die einzigen Baum bewohnenden Amphibien Europas!

 Rufe

Hauptsächlich in der Laichzeit von April bis Mai sind mit Einbruch der Dämmerung und nachts die lauten, hart klingenden Rufserien zu hören. Das rhythmische "äpp ... äpp ... äpp..." wird 4 bis 6 mal in der Sekunde wiederholt. Aber auch außerhalb der Laichzeit können – oft im Spätsommer oder Frühherbst – die Rufe gehört werden, die dann jedoch fast immer aus Büschen oder Bäumen erklingen.

Larven

Der obere Flossensaum reicht bis zwischen die Augen. Das Schwanzende ist lang und spitz auslaufend. Die Larven besitzen eine gold-grünliche Färbung und eine Gesamtlänge bis 50 mm.

Laich

Eier in walnussgroßen, kompakten Klümpchen an Wasserpflanzen. Die Eizahl je Klümpchen beträgt 10 - 50 (100). Ei zweifarbig, oberseits braun bis helbraun, unterseits gelblichweiß gefärbt, dadurch gut vom Unkenlaich zu unterscheiden. Eidurchmesser 1,5 - 2 mm. Embryonen hellgelblich gefärbt.

Lebensraum und Verbreitung

Der Laubfrosch besiedelt reich strukturierte Landschaften im Hügel- und Flachland. Weiher, Teiche und Altwässer sind wichtige Laichgewässer. Entscheidend sind eine intensive Besonnung der Gewässer sowie krautreiche Flachwasserzonen.
Vor allem die Männchen halten sich im Frühjahr und Frühsommer an den Gewässern auf und bevorzugen vertikal gut strukturierte Uferbereiche als Tagesruheplätze. Die Landlebensräume befinden sich beim Laubfrosch in der Regel in der Nähe der Laichgewässer, mehrere Kilometer entfernte Landlebensräume sind die Ausnahme. Als Landlebensraum werden Hochstaudenbestände, Hecken, Gebüschen bis hin zur Kronenregion von Bäumen vom Laubfrosch besiedelt. Der Laubfrosch fehlt von Natur aus in den Hochlagen des Thüringer Waldes. In den Niederungen dagegen war er ursprünglich weit verbreitet, kommt heute aber nur noch stellenweise vor. Lokal häufig ist er nur noch in Teichgebieten und auf (ehemaligen) Truppenübungsplätzen.

Fortpflanzung

Die Männchen klammern die Weibchen in den Axeln der Vorderbeine. Der Laich wird in Form mehrerer walnussgroßer Ballen mit jeweils 10 - 50 Eiern an Wasserpflanzen abgesetzt

Gefährdung

Zu den Hauptgefährdungen gehören Gewässerzerstörung, Gewässerverschmutzung, hoher Fischbesatz und der Verlust von Landlebensräumen. Der Laubfrosch ist sehr empfindlich gegen Gewässerverschmutzung und die Wirkung von Agrochemikalien. Des weiteren sind die Larven sehr konkurrenzschwach und stark durch Prädation gefährdet. Gute Reproduktionserfolge werden daher oft in Temporärgewässern erreicht, die allerdings bis etwa Ende Juli wasserführend sein müssen. In den Landlebensräumen fehlen in der Regel aufgrund intensiver Nutzung artenreiche Hochstaudenfluren sowie Hecken und Gehölzbestände. Der Laubfrosch ist in Thüringen stark gefährdet.

Schutz

Der Schutz des Laubfrosches ist durch den Erhalt und die Aufwertung seiner Lebensräume und insbesondere der Laichgewässer möglich. Auf die Schaffung von fischfreien Kleingewässern im räumlichen Verbund reagiert die Art meist mit schnellen Bestandserhöhungen.