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Geburtshelferkröte oder Glockenfrosch

Alytes obstetricans LAURENTI, 1768

Geburtshelferkröte

Dieses Männchen der Geburtshelferkröte trägt 130 Eier mit sich herum. Diese stammen wahrscheinlich von 3 Verpaarungen. Foto: Ulrich Scheidt, Teichtal bei Hainrode/Hainleite, Juni 2002

Adulte

Männchen und Weibchen bis 50 mm. Oberseite gelblich- bis bräunlichgrau mit undeutlichen dunkleren Flecken. Gedrungener Körper, Schnauze zugespitzt, Pupille senkrecht, Trommelfell deutlich sichtbar. Oberseite mit kleinen rundlichen Warzen, Unterseite gekörnt. Einzige heimische Art bei der die Männchen Brutpflege betreiben

Rufe

Angenehmes, flötenreines "üh ... üh ... üh...etwa nach zwei Sekunden ein kurzer Ruf. Aus größerer Distanz erinnern die Rufchöre an Glockengeläut, daher auch der volkstümliche Name "Glockenfrosch".

Larven

Seitlich wirkt der Körper abgeflacht , der Mund berührt fast den Grund. Schwanzmuskel sehr kräftig, mit mehr oder weniger deutlichem Muskelsegmenten (Fischgratmuster“). Bauchseitiges Muskelband meist als deutlich heller Balken zu erkennen. Überwinternde Larven können bis zu 90 mm lang werden. Aufgrund gestaffelter Eiablage und der Überwinterung von Larven oft sehr unterschiedliche Altersstadien im selben Gewässer.

Verbreitung

Im Hügel- und Mittelgebirgsland Nord- und Westthüringens; die östliche Verbreitungsgrenze der Art verläuft durch Thüringen!

Lebensraum

 Als Landlebensraum bevorzugt werden vegetationsarme Rohbodenstandorte in Hanglage mit hohem Wärmespeichervermögen. Hier halten sich die Tiere tagsüber in Spalten, unter Steinen oder auch in selbstgegrabenen Erdröhren versteckt. Das Tagesversteck befindet sich fast immer ganz nah am Larvengewässer.

Fortpflanzung

Fortpflanzungszeit von April bis August. Die Paarung erfolgt an Land, wobei das Männchen das Weibchen in der Lendenregion umklammert. Das Männchen schlingt sich die Eischnüre um die Fersengelenke und tragen sie bis zum Ende der Embryonalperiode mit sich herum. Die schon weit entwickelten Larven werden dann ins Gewässer abgesetzt. Spät oder in kühle Gewässer abgesetzte Larven vollenden die Metamorphose erst nach einer Überwinterung.

Gefährdung

 Vernichtung von Larvengewässern und/oder benachbarten Landhabitaten, Aufgabe extensiver Nutzung in Gewässernähe, Verfüllung oder „Sanierung“ alter Steinbrüche und Tongruben, Besatz der Larvengewässer mit Fischen.

 

Über die aktuelle Situation in Thüringen wurde auf der ART-Jahresversammlung 2013 berichtet.Hier kann die Präsentation angeschaut und ggf. heruntergeladen werden.

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